Größte ausländische Investitionen in Istanbul in den letzten Jahren
Die ausländischen Direktinvestitionen in die Türkei beliefen sich 2019 auf satte 8 Mrd. USD. Im Jahr 2020 ist dieser Betrag aufgrund verschiedener weltwirtschaftlicher Probleme auf 4,3 Mrd. USD gesunken. Dennoch hat das Land seine globale Position gefestigt und belegt im Doing Business Report der Weltbank Platz 33 von 190. Die größten ausländischen Investoren in der Türkei sind die Niederlande, das Vereinigte Königreich, Katar und Aserbaidschan, die in die Bereiche Finanzen, Großhandel, chemische Industrie und IT investieren. Werfen wir einen Blick auf einige der größten Investitionen der letzten vier Jahre.
Niederlande
Die Niederländer sind die größten Investoren in Istanbul und investieren massiv in den Automobilsektor sowie in die Chemie- und Erdölindustrie. Im Jahr 2019 investierten sie 1,2 Milliarden Dollar und erhöhten damit ihren Gesamtanteil von 26 Milliarden Dollar. Die Niederlande haben in Häfen, Immobilien, Luftfahrt, Landwirtschaft und Gesundheitstourismus investiert. Im Jahr 2020 sagte Ruhsar Pekcan, Handelsminister der Türkei: “Wir erwarten intensive Kooperationsmöglichkeiten zwischen türkischen und niederländischen Unternehmen in den Bereichen Hafenbau und -management, Contracting, Seeverkehr, fortschrittliche landwirtschaftliche Technologien, organische landwirtschaftliche Produkte, Umwelt und Abfallwirtschaft, Chemikalien, Energie, erneuerbare Energien, Logistik und Gesundheitsdienstleistungen.” 14 niederländische Investoren investierten in Istanbul über 242 Millionen Dollar.
Syrien
Die syrischen Investitionen in Istanbul beliefen sich auf 463 Mio. USD, vor allem im Einzelhandelssektor. Im Jahr 2019 wurden 72 Unternehmen in Istanbul gegründet. 51 % der syrischen Unternehmen sind Hersteller, die sich hauptsächlich auf Kunststoffe, Lebensmittelverarbeitung und -verpackung spezialisiert haben.
Golfstaaten
Golfstaaten wie die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar haben in den vergangenen Jahren gemeinsam Milliarden in Istanbul investiert, wobei ihr Anteil in den letzten Jahren noch gestiegen ist. Im Jahr 2017 beliefen sich die Saudi-Arabischen Investitionen auf 1 Milliarde USD, die der VAE auf 445 Millionen USD und die von Katar auf 117 Millionen USD. Im Jahr 2017 waren mehr als 1900 Unternehmen aus den Golfstaaten in der Türkei tätig, einige davon mit Sitz in Istanbul. Diese Länder haben auch einen großen Anteil am Aktienmarkt des Landes und tragen mit jährlich mehr als 750.000 Touristen wesentlich zur Wirtschaft Istanbuls bei. Darüber hinaus besitzen die arabischen Länder beträchtliche Mengen an Land in Istanbul, vor allem in der Nähe des Istanbul-Kanal-Projekts.
Italien
Italien war 2020 mit 970 Millionen Dollar der größte Investor in Istanbul, nachdem es 2019 bereits 94 Millionen Dollar investiert hatte. Tofaş ist ein Joint Venture zwischen dem italienischen Unternehmen Fiat Chrysler und Koc Holdings. Es ist heute der führende Automobilhersteller in Istanbul. Mit einer Jahresproduktion von mehr als 450.000 Autos und mehr als 7.000 Beschäftigten ist es der siebtgrößte Industriezweig in Istanbul. Die Türkei und Italien sind auf dem besten Weg, bis zum nächsten Jahr ein gegenseitiges Handelsvolumen von 30 Milliarden Dollar zu erreichen. Die italienische Süßwarenmarke Ferrero hat sich ebenfalls zu einem wichtigen Investor entwickelt und betreibt mehrere Produktionszentren, Fabriken und Lagerhäuser. Auch der Bauriese Sileni und das Reifenunternehmen Pirelli gewinnen zunehmend an wirtschaftlicher Präsenz in Istanbul.
USA
Im Jahr 2019 investierten die USA 3,3 Milliarden Dollar, vor allem in Produktions- und Lagerstätten. Die USA importierten Maschinen, Fahrzeuge, Kraftstoffe und Textilien im Wert von mehreren Milliarden. Auch die Agrarimporte waren hoch. Die privaten Investitionen aus den USA in Istanbul sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Schlussfolgerung
Syrien und die Niederlande waren in den letzten Jahren die wichtigsten Investoren in Istanbul, zusammen mit bedeutenden Investitionen durch die USA und Italien, sowie Deutschland und den Iran. Die beliebtesten Investitionen waren in den Bereichen IT, Einzelhandel und Produktion.
